Das Schlafzimmer ist ein Ort der Ruhe, Entspannung und Geborgenheit. Hier entspannt man sich nicht nur körperlich, sondern auch mental, indem man sich von der ganzen Welt zurückzieht. Die neuen Schlafzimmer-Accessoires tragen dazu ganz wesentlich bei. Es ist an der Zeit, sich von einfarbigen und abgestimmten Bettdecken, Kissen und Vorhängen zu verabschieden. Der Trend zur passenden Bettwäsche ist vorbei. Stattdessen gilt es, den Raum mit verschiedenen, sich ergänzenden Texturen und Farben zu dekorieren. Sehr angesagt ist bei Bettwäsche in diesem Jahr die Farbe Salbeigrün – eine beruhigende, weiche Grünnuance. Auch Alfredo Häberli setzt auf den Trendton: Für Atelier Pfister entwarf der Zürcher Designer die Bettwäsche «Lindau» aus edlem Leinen. Der zarte Farbton eignet sich auch für andere Textilien im Schlafzimmer wie Kissen.
Bettwäsche vermittelt einen frischen Look
Wer es bei Duvetanzügen bunter mag hat derzeit eine grosse Auswahl. So wiegen einen bei Schlossberg Switzerlands Capsule-Kollektion exotisch anmutende Palmblätter in den Traum: Die Bettwäsche «Leaf» aus feinem SatinOrganic stammt aus der Feder der Jungtalente Hanna Egger und Laura Schwyter. Ihr Entwurf ist Teil des Projekts «Somnia», mit dem der Textilhersteller Nachwuchs-Designer/innen der Hochschule Luzern fördert. Und die Zuger Textildesignerin Claudia Caviezel hat für Atelier Pfister die PerkalBett wäsche «Luven» mit einem Dessin aus überdimensionalen Farbflecken entworfen. Um das Design für die Bettwäsche zu kreieren, wurden Tropfen auf Fliesspapier sowie gemalte Farben eingescannt, in Photoshop nachbearbeitet und dann zu einem spontanen Muster fürs Bett neu verwebt. «Die Schweiz steht für Natur, für grüne Wiesen und Entspanntheit», sagt Claudia Caviezel. Wer im Bett gemütlich lesen oder einen Film schauen will, schätzt ein Kopfteil. Dieses bequeme Accessoire wird gerade wieder populär. Der Zürcher Designer Daniel Gafner hat für Reseda, passend zu seinem Bett «ReSferico», eine Holznagelleiste entwickelt, an der sich ein Hängekissen aufhängen lässt.
Diese Decken lassen sich bestens kombinieren
Layering ist derzeit nicht nur in der Mode, sondern auch beim Einrichten angesagt – unterschiedliche Muster, Farben, Materialien und Texturen werden munter miteinander kombiniert. So können Kissenhüllen aus Leinen oder Samt etwa der perfekte Kontrast zur klassischen Bettwäsche aus Baumwolle sein, während eine elegant drapierte Tagesdecke das Bett-Styling abrundet. Das grosse, weiche Kissen «Puff», ein Entwurf von Claire Vos für Pode, lädt zum Hineinkuscheln ein. Von der niederländischen Designerin stammt auch das Plaid «Romboo» mit seinem geometrischen Dessin, unter anderem auf ziegelroter Grundfarbe. Isabel Bürgin bringt mit der Baumwolldecke «Pacoco» schillernde Töne ins Spiel. Die Basler Textildesignerin kombiniert dafür im Kolorit 6 die Farben Grün, Weiss, Gelb und Blau – eine raffinierte Alltagsdecke, angenehm weich und fliessend. Ganz luxuriös einkuscheln kann man sich auch in die Mohairdecken von Anna Saarinen. Die in Zürich ansässige Gestalterin fertigt in Finnland aus dem auschigen Vlies der Angoraziegen federleichte und doch extrem wärmende, von Hand gewobene Decken.
Extravagant und verspielt oder japanisch schlicht
Für noch mehr wohnliche Atmosphäre im Schlafzimmer sorgen Vorhänge. Ein besonders elegantes Exemplar stammt vom Langenthaler Unternehmen Création Baumann. Der Vorhang «Ella» aus der Kollektion «Joy of life» ist von der Mode inspiriert. Auf einer Tüllgrundware tanzen längliche Pailletten. Wer es lieber schlicht mag, wählt die von japanischen Schiebewänden inspirierten Rollos von Wood & Washi. Das niederländische Label entwirft aus traditionellen japanischen Papieren, gefertigt aus den Fasern des Maulbeerbaums, und Holz oder Aluminium einen Sichtschutz, der das Tageslicht diffus in den Raum streut, ohne zu verdunkeln. Die jüngste Kollektion «Illusion» stammt aus der Feder von Porzellan-Designerin Stefanie Hering. Lichtpunkte ihres eigentlich für Porzellan konzipierten Dekors tanzen nun anmutig über die in zartem Nude-Ton gehaltene Grundierung.
Nachhaltige Teppiche gibt’s auch fürs Schlafzimmer
Für einen warmen und weichen Tritt beim Aufstehen sorgt ein Teppich. Das Modell «Coco Rug» des deutschen Herstellers Nomad mixt nomadische Ästhetik mit nachhaltiger Herstellung: Er ist aus gewebten Schaffellresten gefertigt, samtig weich und mit verspielten Fransen versehen. Seinen Namen verdankt der Teppich dem legendären CocoChanel-Kostüm, seine Oberfläche ähnelt einer Tweedstruktur. Nachhaltigkeit ist gefragt im Schlafzimmer. Auch für die im traditionellen Dhurrie-Stil gewebten Teppiche «Herb» werden ausschliesslich biologisch angebaute, handgesponnene Hanffasern verwendet. Im Sommer vermitteln die robusten Fasern Kühlung, im Winter sorgen sie für behagliche Wärme. Die Kollektion des spanischen Labels Nanimarquina präsentiert sich in schlichten Farben und mit lebendiger Textur. Auch dem jungen Label «ZigZagZurich» liegt das Thema Ökologie am Herzen. So verwenden sie für den – wie alle Stücke der Kollektion in Europa gefertigten und Öko-Tex-zertifizierten – Teppich «Gunta» ungebleichte Schafswolle, kombiniert mit Bambus-Seidengarn. Als Inspiration für den Entwurf diente Bauhaus-Weberin Gunta Stölzl.
Teppich oder Wandbehang? Die Teppichobjekte der Industriedesignerin Mareike Lienau passen in keine Schublade. Ihr Label Lyk Carpet kombiniert moderne Gestaltung und traditionelle Handwerkskunst. Das Design kommt aus Berlin, produziert wird in Nepal. Die traditionell geknüpften Teppiche aus tibetischer Hochlandschurwolle sind pflanzlich gefärbt. Das Resultat sind markante Einzelstücke, die ein wahrer Eyecatcher sind. Andrea Eschbach