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Die Höhere Berufsbildung – der Königsweg für Berufstalente

Auf einen Blick

Die Höhere Berufsbildung – der Königsweg für Berufstalente

Höhere Fachschule für Informations- und Kommunikationstechnologie in Pratteln. Bild: Naris Schnegg

Die Höhere Berufsbildung bildet zusammen mit den Fachhochschulen, Pädagogischen Hochschulen und den Universitäten die sogenannte Tertiärstufe des schweizerischen Bildungssystems. Unter Tertiär A werden die Universitäts- und Fachhochschullehrgänge und unter Tertiär B die Lehrgänge der Höheren Berufsbildung genannt.     

Was ist die Höhere Berufsbildung? Welche Möglichkeiten bietet sie?

Die Höhere Berufsbildung ermöglicht den Zugang zu einer Ausbildung und beruflichen Höherqualifizierung, ohne dafür vorgängig eine Maturität absolvieren zu müssen. Sie trägt so den individuellen Lebensumständen, Lernkurven und Bedürfnissen der Berufsleute Rechnung. Aber auch Hochschulabsolventinnen und -absolventen nutzen die Höhere Berufsbildung als Zusatzqualifizierung für den Arbeitsmarkt, beispielsweise als dipl. Wirtschaftsprüfer/in.

Die Höhere Berufsbildung ermöglicht eine Spezialisierung und eine Vertiefung des Fachwissens. Ausserdem vermittelt sie Qualifikationen im Bereich der Unternehmensführung. Kennzeichen der Höheren Berufsbildung sind der starke Bezug zum Arbeitsmarkt und die enge Verbindung von Theorie und Praxis. Durch den Einbezug der Berufsverbände und anderer Organisationen der Arbeitswelt als Träger der Prüfungen und der Rahmenlehrpläne der Höheren Fachschulen ist sichergestellt, dass neue Qualifikationsanforderungen rasch umgesetzt werden. Die Ausbildungen der Höheren Berufsbildung sind somit stets topaktuell und entsprechen den Anforderungen, die in der Wirtschaft gefragt sind. Wer eine Berufslehre und anschliessend eine Höhere Berufsbildung durchlaufen hat, ist im Arbeitsmarkt sehr begehrt.

Die Höhere Berufsbildung gliedert sich in zwei Bereiche: Berufsprüfungen oder Höhere Fachprüfungen und Höhere Fachschulen.

Berufsprüfungen gibt es in etwa 260 Fachrichtungen. Sie bieten eine erste Spezialisierung und ermöglichen vielen Berufsleuten die Übernahme von fachlicher Verantwortung im Betrieb. Breit bekannte Berufsprüfungen sind beispielsweise HR-Fachfrau oder Sozialversicherungsfachmann.

Auf viele Berufsprüfungen kann eine Höhere Fachprüfung folgen. Diese Ausbildungen gibt es in etwa 160 verschiedenen Fachrichtungen, und sie führen zu einem eidgenössischen Diplom. In der Ausbildung wird Expertenwissen erworben, das für die Übernahme einer leitenden Funktion im Unternehmen wichtig ist. Bekannte Beispiele für Höhere Fachprüfungen sind dipl. Wirtschaftsprüfer/in oder dipl. Verkaufsleiter/in.

Die Vorbereitung auf die Prüfungen erfolgt meist mit einem ein- bis anderthalbjährigen Vorbereitungskurs, der berufsbegleitend absolviert wird. Die Kurse sind jedoch nicht obligatorisch, und man kann sich auch im Selbststudium auf die Prüfungen vorbereiten.

Wenn es in einem Berufsfeld sowohl eine Berufs- als auch eine Höhere Fachprüfung gibt, dann entspricht die Höhere Fachprüfung einem höheren Anforderungsniveau.

Für ungefähr 60 Fachrichtungen gibt es Ausbildungen an Höheren Fachschulen. Die Lehrgänge dieser Schulen werden vom Bund geregelt und sind eidgenössisch anerkannt. Sie ermöglichen eine Spezialisierung und das Erwerben von Expertenwissen. Sie bereiten auf eine anspruchsvolle Fach- oder Führungsverantwortung vor. Die Bildungsgänge können berufsbegleitend oder vollzeitlich absolviert werden. Vollzeitliche Bildungsgänge dauern mindestens zwei Jahre, die berufsbegleitenden Bildungsgänge in der Regel drei Jahre. Die Absolventinnen und Absolventen erhalten ein eidgenössisch anerkanntes Diplom mit dem Zusatz «HF». Unter den bekannteren Ausbildungen an Höheren Fachschulen finden sich beispielsweise dipl. Sozialpädagoge/in HF oder dipl. Techniker/in HF Informatik.

Die Höheren Fachschulen spielen eine wichtige Rolle im Schweizer Bildungssystem, denn sie liegen zwischen den anderen Bildungsgängen der Höheren Berufsbildung und den Fachhochschulen. Sie fördern dadurch die Durchlässigkeit des Bildungssystems und tragen auf ihrer Stufe dazu bei, den nach wie vor hohen Fachkräftemangel in der Schweiz abzuschwächen.

Welche Angebote gibt es in der Höheren Berufsbildung, und wer besucht sie?

Auf dem Schweizer Arbeitsmarkt besteht eine grosse Nachfrage nach Arbeitskräften mit Tertiärabschluss. Für Absolventinnen und Absolventen einer beruflichen Grundbildung ist es deshalb besonders wichtig, eine Ausbildung auf dieser Stufe anhängen zu können. Das Bundesamt für Statistik hat festgestellt, dass fast 80 Prozent der Studierenden an Höheren Fachschulen direkt nach der beruflichen Grundbildung eintreten. Der Bereich «Krankenpflege und Geburtshilfe» erzielte 2019 mit Abstand die meisten Abschlüsse bei den Höheren Fachschulen. An zweiter Stelle steht «Management und Verwaltung», an dritter Stelle die Studien im Bereich «Kinder- und Jugendarbeit». Wie in der beruflichen Grundbildung sind die Studiengänge im Pflegebereich, bei den medizinischen Diensten sowie bei der Kinder- und Jugendarbeit stark frauendominiert, während Studienabschlüsse im Baugewerbe, in der Informatik sowie im Ingenieurwesen oder Maschinenbau vorwiegend von Männern erworben werden.

Im Jahr 2019 haben in Basel-Stadt und Baselland über 500 Personen einen Lehrgang an einer Höheren Fachschule abgeschlossen. In der Schweiz hat sich die Anzahl der Abschlüsse an Höheren Fachschulen zwischen 2000 und 2019 fast verdreifacht. Die Anzahl der verliehenen Eidgenössischen Diplome und Fachausweise hat in den letzten zehn Jahren ebenfalls zugenommen, wenn auch nicht so stark wie die Höheren Fachschuldiplome. Die meisten Eidgenössischen Fachausweise wurden im letzten Jahr in den Bereichen «Gross- und Einzelhandel», «Management und Verwaltung» sowie «Schutz von Personen und Eigentum» verliehen. In diese Kategorien fallen die häufig besuchten Ausbildungen zum/zur Immobilienbewirtschafter/in, HR-Fachfrau/mann oder Polizist/in. Die häufigsten Eidgenössischen Diplome werden in den Bereichen «Steuer- und Rechnungswesen», «Traditionelle und alternative Heilmethoden» oder «Gross- und Einzelhandel» verliehen.

Was kostet die Höhere Berufsbildung?

Die Höhere Berufsbildung wird durch private und öffentliche Mittel finanziert. Sowohl Studierende als auch Arbeitgebende leisten massgebliche Beiträge.

Sie möchten sich mit einem Kurs oder mehreren Kursen auf eine eidgenössische Berufsprüfung oder eine eidgenössische Höhere Fachprüfung vorbereiten? Der Bund unterstützt Sie dabei. Der Bund übernimmt 50 Prozent der angefallenen Kursgebühren, wenn Sie im Anschluss an den Kursbesuch die eidgenössische Prüfung absolvieren. Sie erhalten maximal 9500 Franken (Berufsprüfung) oder 10 500 Franken (Höhere Fachprüfung) zurückerstattet.

Die Bildungsgänge der Höheren Fachschulen müssen von den Studierenden selbst bezahlt werden. Die Tarife sind allerdings tief, da sie durchschnittlich zu 50 Prozent vom Bund subventioniert werden. Für einen Lehrgang, der pro Semester beispielsweise 3000 Franken kostet, zahlen die Studierenden also nur 1500 Franken.

Welche Angebote gibt es in der Region?

Kurse und Lehrgänge der Höheren Berufsbildung gibt es in der ganzen Schweiz, und sie stehen allen Interessierten unabhängig vom Wohnkanton und dem Ort der Ausbildung offen. Allein auf der Stufe der Höheren Fachschulen gibt es in der Region Basel etwa 20 verschiedene Lehrgänge in den Bereichen Technik, Wirtschaft, Soziales, Gesundheit und Gestaltung/Design. Vorbereitungskurse zu den Eidgenössischen Prüfungen gibt es unzählige.

Wo kann ich mich weiter informieren?

Um einen guten Überblick über die Höhere Berufsbildung zu erhalten, empfehlen wir Ihnen die Informationsseiten der Berufsberatung. Ein Gespräch mit einer Fachperson im Berufsinformationszentrum Ihres Wohnkantons kann Ihnen weitere Informationen vermitteln und bei der Laufbahnplanung behilflich sein.

Anne Tondorf,
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Hauptabteilung Berufsbildung

Berufsbildung Plus: www.berufsbildungplus.ch
Berufsberatung: www.berufsberatung.ch
    

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