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Kinder lernen, sich mehr auf sich selbst zu verlassen

Kinder lernen, sich mehr auf sich selbst zu verlassen

Alexandra Binnenkade

Cameron Paterson, Lehrer an der Shore School in Sydney, beschrieb in seinem Blog, wie sich die Rolle der Lehrpersonen veränderte: Coachen und Begleiten stand im Vordergrund, Feedback statt Noten. Seine Schülerinnen und Schüler lernten, sich weniger auf ihn als auf sich selbst, ihre Problemlösungsfähigkeiten und Selbststeuerung zu verlassen getreu dem Motto «See three, before you see me», sinngemäss «Überleg selbst, recherchiere, frag Klassenkameradinnen, bevor du die Lehrperson fragst».

Ein internationaler Streit und Erfahrungen aus der Praxis

In seinem Blogbeitrag formulierte Paterson überzeugend: «Woran werden sich junge Menschen erinnern, wenn sie an die Zeit von Covid-19 zurückdenken? Es werden nicht die vielen einzelnen Fakten aus ihren Schulfächern sein. Was bleiben wird, sind Einstellungen und Gewohnheiten, auf denen gute Bildung basiert: Unabhängigkeit, Resilienz, Selbststeuerung, Problemlösungskompetenz und Zusammenarbeit. Entscheidend ist, wie gut Lehrpersonen diese neuen Gewohnheiten bestärken können, damit Schülerinnen und Schüler die Isolation durch Covid-19 nicht nur überstehen, sondern auch daran wachsen können.»

Auch an der Sekundarschule Sandgruben hat ein Team mit einem solchen von ihm selbst entworfenen Stundenplan gearbeitet. Pro Tag zwei Fächer, Inputs im Team und Aufträge, die am Ende des Tages eingereicht werden mussten. Lehrerin Judith Rudin hat diesen Stundenplan mit entworfen und war mit dem Resultat zufrieden. Was bleibt nach der Rückkehr in den normalen Stundenplan davon?

Rudin berichtet, die meisten seien gut mit Tages- und Wochenplanarbeit zurechtgekommen: «Was im Normalbetrieb gut verankert ist, funktioniert in der Krise mit wenig Aufwand.» Klar wurde, «Häppchenlernen» war kurzfristig das Richtige, langfristig braucht es grössere Aufträge zum Vertiefen. Was bleiben soll, ist «Teams»: als gemeinsame interaktive Plattform für Lernmaterial und Feedbacks, als Basis für die begonnenen Kollaborationen untereinander in der Klasse. Also bleibt einfach eine neue Software? «Das ist kein rein technisches Projekt, da ist didaktisch ganz viel zu überlegen. Das ist ein Schulentwicklungsprojekt für die nächsten vier Jahre!»   

Alexandra Binnenkade

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